Was sind Qualitätsstandards für das Lernen mit digitalen Technologien?

Betriebe, die ihre Mitarbeitenden qualifizieren wollen, damit sie „fit für die Digitalisierung“ sind, fragen sich zurecht, was in schnelllebigen Zeiten und einem rasanten technologischen Wandel eigentlich Standards ausmachen.

Diese Frage ist auf den ersten Blick nicht leicht zu beantworten. Vierpunkteins hat sich in der Literatur ein Bild dazu gemacht und diese mit den Erfahrungen aus den Aus- und Weiterbildungskontexten in den drei Regionalclustern verknüpft. Herausgekommen ist hierbei eine erste Annäherung an den Gegenstand. Dabei fällt auf, dass

  • die klassische Methodenkompetenz und Problemlösungsfähigkeit in den meisten Fällen zunächst die Grundlage für digitales Knowhow darstellt.
  • die Medienkompetenz (Auswahl, Anwendung, Erstellung und Reflexion von Medien) eine konkretere Basis dafür bietet, was wir uns unter digital gestütztem Lernen vorstellen – hierbei spielt auch unsere Kultur der Kommunikation eine tragende Rolle.
  • Qualitätsstandards für digitale Lernsettings zwar daraus ableitbar sind, sie sind aber stets im Kontext der jeweiligen Anwendungsbereiche und vor dem Hintergrund der individuellen Lernpräferenzen sowie didaktischen und technischen Ressourcen zu betrachten.

Insofern ist uns „nur“ eine Annäherung möglich und für die Aus- und Weiterbildungspraxis sehr hilfreich. Eine eindeutige Definition der Qualitätsstandards für digital unterstützte Lernprozesse – mit einer Gültigkeitsdauer von 10 Jahren plus – kann uns hingegen nicht vollständig gelingen. Wir blicken retrospektiv auf das Thema und greifen auf unsere Erfahrungswerte zurück.

Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn
Beim Lernen mit digitalen Medien können theoretische Grundannahmen sowohl aus dem Behaviourismus (Reiz-Reaktionsschema), als auch aus dem Kognitiivismus (Aufnahme, Verarbeitung, Verstehen und Erinnerung von Informationen) sowie dem Konstruktivismus (Schaffung subjektiver Realitäten) nebeneinander stehen und jeweils für sich nützlich sein. Die persönlichen Lernerfolge sind oftmals abhängig von der Qualität der Interaktion und Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden. Insofern können der lernpsychologische Zugang und die Methodenwahl variabel sein.

Theorie-Praxis-Transfer
Wesentliche Bedingung für eine weitere Einordnung bzw. Konkretisierung sind der permamente Austausch und der Transfer zwischen Akteuren der Berufsbildung in Praxis und Wissenschaft. Für die Entwicklung der Transferstellen haben wir in einem 3-seitigen Paper Merkmale wie Beispiele zusammengefasst, um den Diskurs über Qualitätsstandards  beim digital gestützten Lernen voran zu bringen.

Hier geht’s zum Paper
1.5 Qualitätsstandards für digitales Lernen

Tarek Lababidi & Samia El Baghdadi