Projekt

vierpunkteins im Steckbrief

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Programm: Transfernetzwerke Digitales Lernen in der Beruflichen Bildung (DigiNet)
Koordination: DLR Projektträger
Zeitraum: 1. 10.2017 bis 29.9.2021

Ziel: Verbesserung des Wissens- und Technologietransfers im Themenfeld des digitalen Lernens in der beruflichen Aus- und Weiterbildung bzw. Qualifizierung durch

  1. strategische Lernortkooperation,
  2. mediendidaktischen und digitalisierten Kompetenzaufbau,
  3. Pilotfortbildungen zur Digitalisierung in der Aus- und Weiterbildung,
  4. Stärkung der Innovations- und Kommunikationsbereitschaft und den
  5. Aufbau regionaler Netzwerke und Transferstellen.

vierpunkteins  und der Hintergrund

Ausgangspunkt von vierpunkteins sind die Branchen der Wertschöpfungskette Bau. Die Angebote richten sich darüber hinaus auch an andere Unternehmensbranchen, Außerbetriebliche Bildungseinrichtungen, Berufsschulen und weitere Akteure der beruflichen Bildung.

Das gemeinsame Ziel der Projektpartner besteht im Einsatz und der Anwendung vorhandener digitaler Lernformate in beruflichen Bildungsprozessen, im Wissensaustausch zu den Optionen digitalen Lernens und der Notwendigkeit zur nachhaltigen Qualifizierung hinsichtlich der Anforderungen, die die digitale Arbeitswelt stellt. Um die digitale Kompetenzförderung in die Aus- und Weiterbildungspraxis erfolgreich und dauerhaft zu implementieren, werden die Akteure der beruflichen Bildung systematisch und entwicklungsorientiert in die Themen zur Vernetzung und Verbreitung von digitalen Lerninfrastrukturen mit einbezogen.

Vierpunkteins arbeitet in dem Bewusstsein, dass es sich bei der Implementierung digitaler Handlungsprozesse in der beruflichen Bildung um eine kontinuierliche Aufgabe handelt, die in Folge der technischen Weiterentwicklung nicht zu einem konkreten Zeitpunkt endet und Anspruch auf Vollständigkeit haben kann. Die Kooperation mit den verschiedenen Lernortpartnern in den drei Netzwerken zielt insofern metaperspektivisch darauf ab, die Vernetzungsfähigkeit, Kommunikations- und Innovationsbereitschaft unter den sehr unterschiedlichen Handlungsakteuren dauerhaft zu stärken, um künftigen Anforderungen positiv zu begegnen.

Betrachtet man zukünftig, heute noch unbekannte, Herausforderungen in der beruflichen Bildung, so trägt das Transfernetzwerk beteiligungsorientiert und interesseübergreifend dazu bei, die Lösungsfähigkeit regional wie überregional zu verbessern.

Die übergeordnete Zielsetzung, die digitale Kompetenz zu fördern, ermöglicht indes nicht nur einen direkten ökonomischen Nutzen zur Fachkräfteentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit von KMU bzw. Bildungsakteuren, sondern auch eine bessere Beteiligung an individuellen Bildungsprozessen aus sozialer Perspektive. Denn die fortschreitende Digitalisierung etabliert sich insgesamt und altersübergreifend in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Ob in Schule, lebensphasenbezogener Bildung, Freizeit, Arbeitsmarkt oder Verwaltung – sie ist ein Querschnittsthema.

vierpunkteins und die Wertschöpfungskette Bau

Die Bauwirtschaft ist in seiner Wertschöpfungskette durch eine direkte oder indirekte Vorleistungsverflechtung an der Entstehung von knapp acht Prozent des gesamtwirtschaftlichen Produktionswertes sowie sieben Prozent der Bruttowertschöpfung beteiligt. Rechnet man die Produktionswerte mit baurelevanten Umsätzen (251 Milliarden Euro) zum Produktionswert des Baugewerbes (192 Milliarden Euro) hinzu, entspricht der Produktionswert der gesamten Wertschöpfungskette Bau insgesamt elf Prozent des gesamtwirtschaftlichen Produktionswertes (443 Milliarden Euro). Davon erbringt das Baugewerbe selbst rund zwei Fünftel des Produktionswertes der Wertschöpfungskette Bau. Die restlichen drei Fünftel werden von anderen Branchen erbracht.

Die Wertschöpfungskette Bau kann ringförmig dargestellt werden. Im inneren Kern stehen die Bauunternehmen und Planungsbüros, im äußeren Kern stehen Branchen, die mit den Branchen eng verflochten sind (zusammen über 60% der Beschäftigten in der Wertschöpfungskette). Im Randbereich befinden sich weitere Branchen, die nicht zum Kernbereich der Wertschöpfungskette Bau zählen, aber knapp 40% der Beschäftigten ausmachen.

Aus einer Analyse zur Digitalisierung in der Wertschöpfungskette Bau geht hervor, dass weniger als 6 Prozent der Bauunternehmen digitale Planungsinstrumente vollständig nutzen. Gefragt nach den Bedürfnissen und Ansätzen blicken sie hierbei vor allem auf die Digitalisierung von Planung, Bauausführung und Logistik (BIM und vernetzte Baustelle 4.0). Beim Baustoffhandel hingegen liegt der Fokus neben der Logistik vor allem im digitalen Vertrieb, also im Online-Handel.

Digitale Technik verspricht Optimierung z.B. in Bezug auf eine intelligente Baustellenlogistik und Auslastung von Maschinen oder der Zulieferung von benötigten Materialien mit Hilfe von Supply-Software. Auch der Einsatz von 3D-Lasern, 3D-Druckern, Drohnen und Robotern zur Vermessung, Anfertigung, Überwachung und Bearbeitung können Kosten sparen und die Produktivität erhöhen. Für eine effektivere Kommunikation, z.B. zur pünktlichen Einsicht in Planungsdateien, eigenen sich mobile Cloud-Lösungen.