Onboarding-Workinar: Azubis mit an Bord nehmen

Wie gelingt es, vorzeitige Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und eine gute Beziehung zwischen Ausbildenden und Auszubildenden herzustellen? In einem zweistündigen Workinar für Ausbildungsberater*innen ging es am 9. Juni per Videokonferenz darum, wie Onboardingprozesse aktiv mit entsprechender Vorbereitung geplant und durchgeführt werden können.

Onboarding ist ein Balanceakt

Zunächst sind hierbei die klassischen Phasen im Onboarding-Verlauf bei Neuantritt einer Ausbildungsstelle zu betrachten. Die Perspektive des Azubis einerseits und die des Unternehmens andererseits wurden illustriert. Nach anfänglicher Euphorie tritt aufgrund der Komplexität der sozialen Situationen häufig ein Realtitätsschock ein, der eine Umdeutung erfordert. Die Erfahrungen stehen nicht im Einklang mit den anfänglichen Erwartungen – dabei sind die ersten 100 Tage entscheidend für den gesamten Ausbildungsverlauf. 

In mehreren Breakoutsessions haben die Multiplikator*innen im Bereich Handwerk, Baugewerbe und Gartenbau einen eigenen Onboardingplan entwickelt und diesen auf ihre berufliche Situation als Beratende reflektiert. „Es ist sehr hilfreich, sich schon lange vor dem Ausbildungsstart mit der Aufnahme des Azubis und den Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen,“ beschreibt Tarek Lababidi die Möglichkeiten des so genannten Pre-Boardings. Tatsächlich liegen die Trennungsgründe nur selten an monetären Problemen oder an der falschen Berufswahl. In der Regel werden die schwierige Kommunikation und fehlende Wertschätzung als Auslöser genannt. Mit einer Reihe von Werkzeugen und einigen Regeln gelingt es Betrieben von Anfang an, das Anboardnehmen junger Menschen erfolgreich zu gestalten. 

Das Workinar des IMBSE fand in Kooperation mit dem Cluster Berlin Brandenburg statt.

Auszubildende mit an Bord nehmen

Fortbildung zu Onboarding-Strategie, Ausbilder-Azubikommunikation und Online-Berichtsheft

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Manchmal kracht es zwischen dem Azubi und dem Ausbildenden, aus dem „Krach“ kann sich schnell ein Rückzug aus der Ausbildungsbeziehung entwickeln. Immerhin 25% der in Deutschland eingetragenen Ausbildungsverhältnisse werden frühzeitig gelöst. Besonderes Konfliktpotenzial in der Ausbildungsbeziehung besteht in der Kommunikation und den unterschiedlichen Erwartungen zwischen den Beteiligten. Anlass für Kritik bietet zudem immer wieder die Dokumentation der Ausbildungsnachweise.